
MEDIATOR:
ROUND TABLE
The Round Table is an interactive sculpture and communication instrument. Measuring 100 cm in diameter at its core (the central interaction field), the piece consists of a drum-like table surface (a cowhide stretched over a circular metal frame) dried taut to form a resonant membrane. Surrounding this is a 150 cm diameter circular platform carrying hundreds of small wooden cubes (18 mm each). The entire structure stands 100 cm in height.
On the underside, a contact microphone captures the membrane’s vibrations, amplifying and routing them to a loudspeaker mounted directly beneath the surface. This configuration generates a feedback loop: the speaker’s sound reactivates the membrane, producing an evolving and self-sustaining acoustic environment.
The surrounding wooden ring holds hundreds of cubes that participants can freely place on the interaction surface. These cubes act both as haptic-visual building elements and as analog filters. Their arrangement changes the vibrational patterns of the hide, altering the frequency spectrum, sometimes amplifying the sound and sometimes dampening it. The result is a constantly shifting sonic-visual composition (no two moments are ever the same).

Communication unfolds simultaneously on visual, tactile and auditory levels. Here, sound is not merely compositional (in a musical sense) but also a physical phenomenon in which vibrations act as both mechanical forces and frequencies. This creates an inherent unpredictability factor which forms a central quality of this experimental form of interaction.
The circular form imposes no fixed number of participants, enabling both solitary and collective engagement. Individually, participants explore cause and effect, noticing how cube placement changes the sound and feel or vibration of the surface (from subtle tonal variations to sudden dramatic shifts). Vibrations themselves can move the cubes, introducing yet another layer of unpredictability. Even in moments when no one is interacting, the surface and sound may continue to change on their own (sometimes slowly, sometimes rapidly) as vibrations move the cubes or alter their positions. This autonomous transformation becomes an additional factor in the evolving state of the work. Collectively, participants negotiate shared space, interfere with each other’s arrangements or collaborate to create temporary structures and dynamics.

Geometrical constellations become increasingly complex, towers rise, collapse and reform, sometimes chaos and mayhem occur. Each action leaving transient traces in an ongoing process of interaction, play, construction and communication.

The choice of natural, untreated and robust materials (cowhide, wood, metal) and the simplicity of the mechanical principle invite intuitive participation. Engagement requires no prior technical knowledge (the piece activates primal, embodied responses rooted in our earliest sensory experiences). This intuitive accessibility reduces the complexity of language-based exchange, encouraging direct nonverbal interaction and activating abstract forms of communication that remain open to broader conceptual or emotional interpretation. In this way, the Round Table functions not only as an instrument for co-creation but also as a catalyst for immediate instinct-driven exchange and the creation of new interpretive frameworks.



The instrument’s potential uses are wide-ranging (from performance and playful spontaneous communication to structured functional applications in scientific or cultural contexts). In such situations, differences in language, culture, socio-political background or age become secondary (they lose their usual primacy in determining interaction). Instead, the shared physical engagement with the instrument creates a level field where communication is based on mutual responsiveness, sensory awareness and co-creation rather than on pre-existing categories or hierarchies. In these contexts, participants often move beyond their conventional boundaries of language, logic and knowledge, developing new collectively negotiated rules of interaction.





In exhibition, a focused spotlight isolates the action surface transforming it into a stage for interaction. Video documentation from above can capture the evolving cube patterns and participant movements adding another dimension to the installation and its archive.




TEXT in GERMAN
Mediator / Round Table
Der Round Table ist eine interaktive Skulptur und ein Kommunikationsinstrument. Die zentrale Interaktionsfläche (Aktionsfeld) misst 100 cm im Durchmesser und besteht aus einer tischähnlichen Trommelfläche (eine Kuhhaut, die über einen kreisförmigen Metallrahmen gespannt wurde) und durch Trocknung straff zu einer resonanten Membran geworden ist. Umgeben wird dieser Bereich von einer 150 cm großen kreisförmigen Plattform, auf der sich Hunderte kleine Holzwürfel (je 18 mm) befinden. Die gesamte Konstruktion ist 100 cm hoch.
An der Unterseite erfasst ein Kontaktmikrofon die Vibrationen der Membran, registriert, verstärkt und an einen direkt unterhalb der Fläche installierten Lautsprecher weiterleitet. Diese Konfiguration erzeugt eine Rückkopplung: der Klang des Lautsprechers versetzt die Membran erneut in Schwingung und erzeugt so eine sich entwickelnde und selbsttragende akustische Umgebung.
Der umlaufende Holzring trägt Hunderte Würfel, die von den Teilnehmenden frei auf der Interaktionsfläche platziert werden können. Diese Würfel fungieren sowohl als haptisch-visuelle Bauelemente als auch als analoge Filter. Ihre Anordnung verändert die Schwingungsmuster der Haut, beeinflusst das Frequenzspektrum, verstärkt den Klang oder dämpft ihn. Das Ergebnis ist eine sich ständig verändernde klanglich-visuelle Komposition (kein Moment gleicht dem anderen).
Die Kommunikation entfaltet sich gleichzeitig auf visueller, taktiler und auditiver Ebene. Hier ist Klang nicht nur kompositorisch (im musikalischen Sinne), sondern auch ein physisches Phänomen, bei dem Vibrationen sowohl als mechanische Kräfte als auch als Frequenzen wirken. Daraus entsteht ein inhärenter Unberechenbarkeitsfaktor, der ein zentrales Merkmal dieser experimentellen Interaktionsform bildet.
Die runde Form gibt keine feste Teilnehmerzahl vor und ermöglicht sowohl individuelle als auch kollektive Teilhabe. Individuell erkunden die Teilnehmenden Ursache und Wirkung, indem sie beobachten, wie die Platzierung der Würfel den Klang und das vibrieren der Fläche verändert (von subtilen Tonvariationen bis zu plötzlichen, drastischen Veränderungen). Die Vibrationen können die Würfel selbst bewegen und so eine weitere Ebene der Unberechenbarkeit hinzufügen. Auch in Momenten, in denen niemand interagiert, können sich Oberfläche und Klang von selbst weiter verändern manchmal langsam, manchmal schnell), wenn Vibrationen die Würfel bewegen oder ihre Positionen verändern. Diese autonome Transformation wird zu einem zusätzlichen Faktor im fortlaufenden Zustand des Werks. Kollektiv verhandeln die Teilnehmenden den gemeinsam genutzten Raum, beeinflussen gegenseitig ihre Anordnungen oder arbeiten zusammen, um temporäre Strukturen und Dynamiken zu schaffen.
Geometrische Konstellationen werden immer komplexer, Türme entstehen, stürzen ein und werden neu aufgebaut, manchmal herrschen Chaos und Unordnung. Jede Handlung hinterlässt flüchtige Spuren in einem fortlaufenden Prozess von Interaktion, Spiel, Konstruktion und Kommunikation.
Die Wahl natürlicher, unbehandelter und robuster Materialien (Kuhhaut, Holz, Metall) sowie das einfache mechanische Prinzip laden zu intuitiver Teilnahme ein. Die Auseinandersetzung erfordert keinerlei technische Vorkenntnisse. Das Werk aktiviert ursprüngliche, verkörperte Reaktionen, die in unseren frühesten Sinneserfahrungen verwurzelt sind. Diese intuitive Zugänglichkeit reduziert die Komplexität sprachbasierter Kommunikation, fördert direkte non-verbale Interaktion und aktiviert abstrakte Kommunikationsformen, die für weiter gefasste konzeptuelle oder emotionale Interpretationen offen bleiben. So fungiert der Round Table nicht nur als Instrument für Ko-Kreation, sondern auch als Katalysator für unmittelbaren, instinktgetriebenen Austausch und die Schaffung neuer Interpretationsfelder.
Die Einsatzmöglichkeiten des Instruments sind vielfältig: von Performance und spielerischer spontaner Kommunikation bis hin zu strukturierten funktionalen Anwendungen in wissenschaftlichen oder kulturellen Kontexten. In solchen Situationen treten Unterschiede in Sprache, Kultur, soziopolitischem Hintergrund oder Alter in den Hintergrund, sie verlieren ihre übliche Vorrangstellung bei der Interaktion. Stattdessen entsteht durch die gemeinsame physische Auseinandersetzung mit dem Instrument ein gleichwertiger Raum, in dem Kommunikation auf gegenseitiger Reaktionsfähigkeit, sinnlicher Wahrnehmung und Ko-Kreation basiert, nicht auf vorgefertigten Kategorien oder Hierarchien.
In diesen Kontexten überschreiten die Teilnehmenden oft ihre gewohnten Grenzen von Sprache, Logik und Wissen und entwickeln neue, gemeinsam ausgehandelte Interaktionsregeln. Wie in jedem gemeinsam genutzten Raum kann der Runde Tisch nicht nur kreative Prozesse, sondern auch Momente der Störung, des Konflikts oder der Auslöschung erleben, wenn Teilnehmende die Konstruktionen anderer verändern oder abbauen.
Im Ausstellungsraum isoliert ein fokussierter Spot die Aktionsfläche und verwandelt sie in eine Bühne für Interaktion. Eine Videodokumentation “aus der Vogelperspektive” kann die sich verändernden Würfelmuster und die Bewegungen der Teilnehmenden festhalten und dem Werk eine weitere Ebene der Interpretation und Archivierung hinzufügen.
Mediator / Round Table wurde an der Universität für angewandte Kunst in Wien produziert und ist Teil der Kunstsammlung der Stadt Wien (Wien Museum).
Mediator / Round Table was produced at the University of Applied Arts in Vienna and is part of the Art Collection of the City of Vienna (Wien Museum).