
Mirror Check
Intervention, Installation, Performance, 2013
Spiegelcheck is both a participatory experiment and a performative setting. Visitors were invited individually into a closed room. After a short introduction they lay down on a medical bed and put on headphones. Their upper body was covered with a black cloth, blocking all external light. About 50 cm above their face, a monitor emitted light impulses. At the same time audio impulses were played through the headphones. Both followed the same rhythm, one-second intervals.
The duration of the experiment was left entirely to the participants. Some ended the self-test after only a few seconds, others continued for up to twenty minutes. In total, around fifty people took part within three hours.
Afterwards, each participant shared their impressions in a short personal conversation. Reports included experiences of time distortion, color gradients, inner unrest and disorientation. The setting thus became both a perceptual experiment and a communicative act, with the personal interaction between artist and visitor at its core.
Spiegelcheck oscillates between performance and research. It explores altered states of perception under controlled but minimal conditions, while simultaneously creating an intimate exchange. At the same time it thematizes the multilayered nature, function and purpose of art itself: its mediality, its exhibition settings and the experience between artwork and observer, but also between the visitor and the artist.
TEXT in GERMAN
Spiegelcheck
Intervention, Installation, Performance, 2013
Spiegelcheck ist zugleich ein partizipatives Experiment und ein performativer Rahmen. Besucher*innen wurden einzeln in einen geschlossenen Raum eingeladen. Nach einer kurzen Einführung legten sie sich auf eine Liege und setzten Kopfhörer auf. Ihr Oberkörper wurde mit einem schwarzen Stoff bedeckt, sodass kein Licht von außen eindringen konnte. Etwa 50 cm über ihrem Gesicht befand sich ein Monitor, der Lichtimpulse auslöste. Gleichzeitig wurden über die Kopfhörer Audioimpulse abgespielt. Beide folgten demselben Rhythmus in Abständen von einer Sekunde.
Die Dauer des Selbstversuchs war den Teilnehmer*innen völlig freigestellt. Manche brachen bereits nach wenigen Sekunden ab, andere hielten bis zu zwanzig Minuten durch. Insgesamt nahmen rund fünfzig Personen innerhalb von drei Stunden teil.
Im Anschluss berichtete jede Person in einem kurzen Gespräch über ihre Eindrücke. Genannt wurden Zeitverzerrungen, Farbverläufe, innere Unruhe oder Irritation. Die Arbeit wurde damit sowohl zu einem Wahrnehmungsexperiment als auch zu einem kommunikativen Akt, in dem die persönliche Interaktion zwischen Künstler und Besucher im Mittelpunkt stand.
Spiegelcheck bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Performance und Forschung. Es untersucht veränderte Wahrnehmungszustände unter kontrollierten, aber minimalen Bedingungen und schafft zugleich einen intimen Austausch. Gleichzeitig thematisiert es die Vielschichtigkeit, Funktion und den Zweck von Kunst: ihre Medialität, ihre Ausstellungskontexte sowie die Erfahrung zwischen Werk und Betrachter aber auch zwischen Besucher und Künstler.